Autor: Björn Röder

Das Konzept des Sozialkapitals erlaubt der sozialwissenschaftlichen Forschung einen Ansatz, kollektive Handlungs- und Problemlösungsfähigkeiten von Gesellschaften in einer zivilgesellschaftlichen Perspektive zu untersuchen. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang die aufgestellte These, ein hohes Niveau des in einer Gesellschaft vorhandenen Sozialkapitals – grob verstanden als das Zusammenwirken von sozialen Netzwerken, interpersonellem Vertrauen und kollektiven (reziproken) Normen und Werte – wirke sich positiv in Bezug auf Qualität und Leistungsfähigkeit ihrer demokratischen Institutionen aus.

In Hinblick auf die möglichen positiven Wirkungen eines hohen gesellschaftlichen Sozialkapitalbestandes auf die Qualität der institutionellen Handlungs- und Problemlösungsfähigkeiten sollte ein demokratisches Gemeinwesen also Interesse daran finden, möglichst integrativ zu wirken. Ihren Beitrag dazu liefert unumstritten die bedarfsabhängige, sozialstaatliche Transferpolitik, indem sie Menschen vor allem finanziell dazu befähigt, an zumindest einem Minimum des sozialen Lebens teilzuhaben (Anm. des Verfass.: Der ursprüngliche Beitrag wurde vor der Einführung der sogenannten »Hartz IV«-Regelungen verfasst). Im Sinne des Sozialkapitalkonzepts ist ihr jedoch eine Problematik anbehaftet, die zum Teil zurückzuführen ist auf potenzielle Exklusionsmechanismen kollektiver Netzwerkstrukturen.

In einer kurzen Hausarbeit im Herbst 2005 – noch im Rahmen meines Grundstudiums – habe ich daher einmal versucht zu diskutieren, ob und inwiefern eine alternative Form der staatlichen Sozialpolitik eine größere gesellschaftsintegrative Wirkung entfalten könnte. Ein grundsätzlicher Paradigmenwechsel in der staatlichen Transferpolitik, namentlich die Einführung eines universellen und bedingungslosen Grundeinkommens, könnte sich hierbei als »brückenbildendes« Moment herausstellen und einen vielversprechenden Ansatz bieten.

Die damaligen Überlegungen hierzu möchte ich nun – in leicht geänderter Form – als Impuls für unser Hamburger Netzwerk Grundeinkommen zur Diskussion stellen. Den vollständigen Text findet Ihr hier…